Sascha Martin

Als ich als Jugendlicher noch eine andere Vorstellung von dieser Welt hatte, träumte ich auch davon, als Manager einer Firma sich für eine schönere und bessere Welt einzusetzen. Von daher hätte es nahe gelegen, ein betriebswirtschaftliches Studium aufzunehmen; doch ich wollte nicht das tun, was der Großteil der Klasse vorhatte. Also entschied ich mich für ein Studium der Rechtswissenschaften in Leipzig. Als ich mich als Student um eine Rehabilitierungsangelegenheit kümmern sollte, entdeckte ich meine Berufung: die Freude der Menschen zu sehen, wenn man ihnen mit seiner Arbeit weiterhelfen konnte, ist ein schöner Lohn. Neben meinem Faible für Zahlen wählte ich – man mag es kaum glauben – aus Bequemlichkeit Steuerrecht als das obligatorische Wahlfach im Studium. Während des Referendariates durfte ich dann unter anderem beim Sächsischen Finanzgericht, beim Dezernat für Steuerstrafsachen der Staatsanwaltschaft Chemnitz und in der Rechtsanwaltskanzlei Haarmann, Hemmelrath & Partner Entscheidungsentwürfe und Rechtsgutachten erstellen. Anschließend nahm ich das Angebot der Finanzverwaltung an und leitete als Sachgebietsleiter im Finanzamt Rudolstadt Veranlagungsteilbezirke und eine Rechtsbehelfsstelle. 2003 wechselte ich an das Finanzamt Gera und übernahm die Leitung von Rechtsbehelfs- und Vollstreckungsstellen. Als Hauptsachgebietsleiter durfte ich das damals größte Finanzamt Thüringens vor dem Thüringer Finanzgericht und dem Bundesfinanzhof in München vertreten und mich für die Interessen der Finanzverwaltung und einer gerechten Steuererhebung einsetzen. Nach vierjähriger Tätigkeit in Gera und abgeschlossener Promotion im Steuerrecht wechselte ich an das Thüringer Finanzministerium.nicht vergessen. Für manche erscheint der Beruf des Steuerberater trocken und eintönig. Ich dagegen finde, dass ein Steuerberater einen komplexen, vielschichtigen, immer wieder von neuen Dingen und Als Referent für Lohnsteuer, Kirchensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Außensteuerrecht, anschließend als Referent für das steuerliche Verfahrensrecht, einschließlich Steuerstrafrecht, Betriebsprüfung und Steuerfahndung, erstellte ich Entscheidungsvorlagen, wirkte an der Steuergesetzgebung mit, vertrat den Freistaat Thüringen in Bund?Länder?Fachbesprechungen und konnte einen guten Überblick über die Strukturen großer Verwaltungen gewinnen. Ab 2012 erhielt ich die Möglichkeit, als Referent für Steuer??und Finanzpolitik für den Thüringer Finanzminister unter anderem die Beratungen im Finanzausschuss des Bundesrates vorzubereiten. Da ich der Meinung bin, dass aus einer guten?Ausbildung die Verpflichtung folgt, etwas von dem Erhaltenen wieder zurückzugeben, unterrichte ich seit 2008 nebenberuflich als Dozent an der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Gotha und prüfte angehende Steuerberater, ob sie die vorgegebenen fachlichen Anforderungen erfüllen. In der Freizeit habe ich Gesetzeskommentierungen und Beiträge für Fachzeitschriften geschrieben. Obwohl die Finanzverwaltung viel zu bieten hat, entschied ich mich 2014, als Steuerberater und Rechtsanwalt meine eigene Beratungsfirma zu gründen. Trotz der vielen erfahrungsreichen und schönen Jahre in der Finanzverwaltung habe ich meine?Berufung, mich für andere Menschen einzusetzen und sich darüber zu freuen, wenn man ihnen mit seinem Können weiterhelfen konnte, nicht vergessen. Für manche erscheint der Beruf des Steuerberater trocken und eintönig. Ich dagegen finde, dass ein Steuerberater einen komplexen, vielschichtigen, immer wieder von neuen Dingen und Anforderungen geprägten Einblick in das Leben und Wirken der Menschen erhält. Als Ausgleich?betreibe ich gerne Orientierungslauf???eine Sportart, die sportliche Betätigung, geistige Herausforderung und Naturerlebnis auf eine schöne Art kombiniert.